In die Röhre geschaut
Warum wir mit Gawaplast ganz neue Perspektiven gewinnen
«In die Röhre schauen» – eine Redewendung, die für Enttäuschung steht. «Tunnelblick haben» – eine Metapher für Engstirnigkeit. Beides Bilder, die uns sprachlich suggerieren, dass das Rohr – dieser sperrige Zylinder – irgendwie einen schlechten Ruf geniesst.
Dabei sind es genau diese unsichtbaren Lebensadern, die unsere Welt zusammenhalten: Sie transportieren frisches Trinkwasser, bringen uns Energie und Wärme, reduzieren Verluste und kanalisieren Abwasser. Still, effizient und meist unter unseren Füssen. Warum also halten wir so selten inne, um über Rohre nachzudenken?
Ein Unternehmen aus Neuhausen am Rheinfall tut genau das – und hat sich seit über 40 Jahren zuverlässigen Kunststoffrohrleitungen verschrieben: Gawaplast. Ein Name, der in der Branche für Materialexpertise, zuverlässigen Vertrieb und für komplexe Umsetzungen im Rohrleitungsbau steht – von der Beratung bis zur Montage. In zweiter Generation schon vertreibt, verschweisst und denkt das Familienunternehmen in Rohren – und eben doch weit darüber hinaus.

«Rückbaurohre oder Restmaterial werden bei uns zu 100 Prozent recycelt.»
Micheal und Daniel Eugster, Gawaplast
Schon beim ersten Treffen mit den Brüdern Michael und Daniel Eugster wird klar: Wer hier Tunnelblick erwartet, hat das Unternehmen nicht verstanden. Die beiden Söhne übernahmen die Firma von ihren Eltern Josef und Marlies Eugster. Heute leiten sie das Unternehmen gemeinsam – und könnten unterschiedlicher kaum sein: der eine ein technisch versierter Praktiker mit Gespür für Material und Machbarkeit, der andere ein betriebswirtschaftlicher Stratege mit Blick fürs Ganze. Beide verbindet ihr gemeinsamer Hintergrund im Handwerk sowie die Mission, Wissen und Kompetenzen weiterzugeben und gleichzeitig Innovation, technische Möglichkeiten und Nachhaltigkeit voranzutreiben.
Zwei, die der Blick fürs Ganze vereint
Von Ton und Holz bis Polyethylen
Wer Gawaplast verstehen will, muss den Blick senken. Nicht aus Demut, sondern aus Neugier. Denn die spannenden Geschichten liegen hier nicht an der Oberfläche. Sie beginnen unter der Erde. Und hier ist einiges los: Würde man alle Rohre, die in der Schweiz wie ein verzweigtes Netz unterirdisch verlegt sind, aneinanderreihen, käme man damit mehrmals um die ganze Welt. Früher bestanden diese Leitungen aus Ton oder Holz, später aus verschiedenen Guss-Legierungen. Heute bestehen die Rohre in unserem Erdreich immer häufiger aus Polyethylen (PE): ein korrosionsfester Kunststoff. Mehr als hundert Jahre kann ein PE-Rohr im Boden verbleiben. Die glatte Oberfläche sorgt für geringe Druckverluste und verhindert Ablagerungen. Das niedrige Gewicht erleichtert Transport und Verlegung. Dank der vielen Vorteile bilden PE-Rohre Verbindungen und Werkzeuge, so auch das Herzstück des Gawaplast Sortiments, das über 10'000 Artikel umfasst und kontinuierlich mit neuen Produktideen aus dem eigenen Haus ergänzt wird. Mit speziellen Schweissgeräten – einer Eigenentwicklung des Unternehmens – lassen sich die Komponenten je nach Einsatzort und Bedarf modular zusammensetzen. Ein technisches Baukastensystem, das an Playmobil erinnert. Nur eben für Profis. Weiterer Vorteil des Materials: Polyethylen ist ökologisch wenig belastend. «Rückbaurohre und Restmaterial werden bei uns zu 100 Prozent recycelt», erklärt Michael Eugster und ergänzt, dass PE-Rohre aufgrund der Langlebigkeit selten überhaupt in den Kreislauf zurückgebracht werden müssen.
Rohre, die Extremes leiste
Die hohe Fach- und Materialkompetenz war auch einer der ausschlaggebenden Gründe, weshalb Gawaplast den Zuschlag für ein Projekt erhielt, an dem sich andere Fachbetriebe bereits die Zähne ausgebissen hatten: die Trinkwasserzuleitung zum Jungfraujoch. Auch für Gawaplast wurde sie zu einer der grössten Herausforderungen der Firmengeschichte. Aber wer seit über 40 Jahren auf ein bewährtes Material vertraut, darf sich ein Projekt unter extremen Bedingungen zutrauen: auf 3'455 Metern Höhe, in steilem Gelände, bei Temperaturen bis minus 32 Grad, nachts im Eisenbahntunnel. Und damit wieder: unterhalb der Wahrnehmung von täglich tausenden Touristinnen und Touristen, die mit der Bahn aufs Jungfraujoch pilgern. Oben angekommen, sind fliessendes Trinkwasser und funktionierende Toiletten selbstverständlich. Doch bis zum Jahr 2010 wurden dafür riesige Mengen Wasser mit Zisternenwagen von der Kleinen Scheidegg hochtransportiert. Ein logistischer Kraftakt, der heute, und wahrscheinlich auch noch in hundert Jahren, dank der Planung und Montage durch Gawaplast von langlebigen Rohrsystemen übernommen wird. Wer seinen Blick das nächste Mal nicht auf die Bergspitze, sondern auf den Tunnelboden neben den Gleisen richtet, kann sie sogar sehen: die Rohre, die das Unmögliche möglich machen.
Wie geht man eigentlich damit um, täglich etwas zu schaffen, das so entscheidend ist und doch kaum jemandem auffällt? Michael und Daniel Eugster zucken mit den Schultern. «Wir sind Teil einer stolzen, gut vernetzten Branche», sagen sie. «Wir wissen, warum wir jeden Tag aufstehen: Gawaplast steht für Zuverlässigkeit. Wer bei uns bestellt, bekommt genau, was er braucht. Ob Standardsortiment oder Spezialanfertigungen, wir tun alles dafür, dass es klappt. Schnell, präzise, verlässlich. Das ist heute wichtiger denn je.» Hier sind sich die Brüder einig und halten ihre Erfolge, genau wie ihre Produkte, bewusst unter der Oberfläche.
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