Der Roboter-Macher

June 18, 2025

Der Schaffhauser Mirko Kovac hat eine Leidenschaft: «lebensunterstützende» Roboter zu schaffen, die als künstliche Wesen sowohl die Umwelt verbessern und Unternehmen helfen. In Zukunft auch in Schaffhausen mit einem Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeitsrobotik.

Roboter und robotische Systeme sind längst keine Zukunftsvision mehr – sie begegnen uns zunehmend im Alltag: als autonome Helfer in der Landwirtschaft, in der Industrie oder als Assistenzsysteme im Haushalt. Der Schaffhauser Mirko Kovac geht sogar noch einen Schritt weiter: Er entwickelt Roboter, die das Leben und die Umwelt positiv beeinflussen können. Kovac gehört weltweit zu den renommiertesten Forschern in diesem Bereich. Er ist Leiter des Labors für nachhaltige Robotik an den Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalten (Empa) in Zürich sowie an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL). Zudem ist er Ehrenprofessor am Imperial College London. Für ein neues RSE-Projekt kommt Mirko Kovac wieder zurück zu seinen Wurzeln – nach Schaffhausen.


Professor Kovac, was fasziniert Sie an der Robotik?

Kovac: Mich inspiriert die Entwicklung von lebensunterstützenden Robotern. Robotern, die inspiriert sind von der Natur und sich als künstliches «Lebewesen» synergetisch in die Umwelt einfügen. Diese Roboter können in der Luft, im Wasser, auf dem Land oder sogar im Feuer eingesetzt werden. Sie sammeln Umweltdaten, platzieren Sensoren in Baumkronen oder entnehmen Wasserproben oder zersetzen sich nach getaner Arbeit. Das Besondere: Sie interagieren mit ihrer Umgebung, sind basiert auf neuen Strukturen und Materialien und sind dabei lebensunterstützend statt störend.


Welche Ziele verfolgen Sie als Forscher?

Kovac: Nach mehr als einem Jahrzehnt am Imperial College London bin ich heute mit meiner Professur für Nachhaltigkeitsrobotik fest an der Empa und EPFL in der Schweiz verankert. Unser Feld kombiniert Robotik, Materialwissenschaften und Umweltwissenschaften. Meine Rolle ist konzeptionell und strukturell – ich baue das Kompetenzzentrum auf und berate Firmen und Partner bei Fragestellungen zur Robotik oder der Umsetzung von Ideen.


Was sind die nächsten Schritte für Sie?

Kovac: Mein übergeordnetes Ziel ist es, die Nachhaltigkeitsrobotik als Forschungsfeld zu etablieren, in der die Schweiz eine führende Rolle einnimmt. Die Vision dahinter: synergetische Koexistenz von Robotik, Umwelt und Mensch. Wir wollen Technologien entwickeln, die Hoffnung geben und zeigen, wie Roboter Umwelt und Menschen unterstützen können – in der Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Umweltüberwachung oder im Wassermanagement. Dazu möchten wir neu ein Kompetenzzentrum für die Anwendung unserer Lösungsansätze in Schaff­ hausen aufbauen.


Warum ausgerechnet in Schaffhausen?

Kovac: Schaffhausen bietet eine einzigartige Kombination: Es ist ein Hightech-Standort mit qualifizierten Arbeitskräften und gleichzeitig naturverbunden mit einzigartiger Biodiversität rund um den Rhein. In der Region können wir mit Drohnen experimentieren, und die vielen Industrieunternehmen sind interessante Partner. Die Nähe zu Deutschland ist für ein internationales Zentrum zudem ideal.
Zudem bin ich persönlich sehr mit dem Kanton verbunden: Ich bin hier aufgewachsen und habe schon als kleiner Junge Uhrwerke auseinandergenommen oder erste Maschinen mit Batterien gebaut. In Schaffhausen hat meine Faszination für Technik angefangen. Es freut mich sehr, dabei zu helfen, das Kompetenzzentrum genau hier zu etablieren – dort, wo alles begann.

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