Mavag plant den Ausbau ihrer Aktivitäten in Schaffhausen
Die Mavag AG beliefert mit grossem Erfolg weltweit Pharma- und Chemieunternehmen mit ihren Edelstahlanlagen. Der indische Mutterkonzern will den Standort Schaffhausen in Zukunft weiter stärken.
GMM Pfaudler Ltd.
Seit den 1990er-Jahren entwickelt und produziert die Mavag AG in Neunkirch hochwertige Apparate und Anlagen aus Edelstahl für die Pharma- und Chemieindustrie, die etwa bei der Herstellung von edikamenten zur Trennung von Flüssig- und Feststoffen verwendet werden. 2007 übernahm die indische GMM Pfaudler Ltd. in der Person von Ashok Patel das Schaffhauser Unternehmen und initiierte erfolgreich die Weiterentwicklung der Mavag AG vom Industrie- zum Hightech-Unternehmen. Neue Produkte wurden eingeführt, vorhandene weiterentwickelt, und die einst auf Deutschland, Österreich und die Schweiz ausgerichtete Mavag AG ist heute international tätig.
Strategisch gute Lage
Der Grund, warum die indische Muttergesellschaft ihre Schweizer Niederlassung in Schaffhausen beibehalten hat, liegt auf der Hand, wie Ashok Patel erklärt. „Neunkirch liegt in der Nähe von Basel, wo große Kunden wie Roche und Novartis ansässig sind, aber unsere Kostenbasis ist hier viel niedriger als in Basel oder Zürich», erklärt er. Neben der Nähe zu Basel ist auch die Nähe zum internationalen Flughafen Zürich ein grosser Vorteil für ein Unternehmen mit einem so grossen internationalen Kundenstamm. Zwar ist es aufgrund der guten Wirtschaftslage nicht immer einfach, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, doch wer einmal eingestellt wurde, bleibt in der Regel auch, und manche arbeiten schon seit Jahrzehnten für das Unternehmen. "Und das Bemerkenswerteste ist, dass Schaffhausen alles verkörpert, was man mit Schweizer Qualität verbindet - und das ist ein wirklich starkes Verkaufsargument in der ganzen Welt. Und deshalb ist für uns ganz klar, dass wir hier bleiben werden», erklärt Tarak Patel, Ashok Patels Sohn und seit 2015 CEO von GMM Pfaudler Ltd.

«Und das Bemerkenswerteste ist, dass Schaffhausen alles verkörpert, was man mit Schweizer Qualität verbindet - und das ist ein wirklich starkes Verkaufsargument in der ganzen Welt. Und deshalb ist für uns ganz klar, dass wir hier bleiben werden»
Tarak Patal, CEO von GMM Paudler Ltd.
Mavag AG
Enge Bindung zu Indien
Einst kamen alle Mavag-Produkte zu 100 Prozent aus Neunkirch, heute wird ein bedeutender Teil in Indien produziert. Arbeiten, die viel Manpower benötigen, werden im GMM-Pfaudler-Werk in Indien hergestellt, erklärt Tarak Patel. «Arbeiten, für die ausgebildete Ingenieure notwendig sind, werden hingegen hier im Kanton Schaffhausen erledigt», betont er. Damit aber auch die Produkte in Indien den hohen Qualitätsansprüchen der Mavag gerecht werden, kommen jährlich Schweisser aus Indien in die Schweiz, um hier das Handwerk zu verfeinern, erzählt Beat Hüsler, CEO der Mavag AG.
Der Erfolg der Mavag AG und das steigende Auftragsvolumen führten dazu, dass der Bedarf an Mitarbeitenden in Indien stets zugenommen hat. Deshalb exportierte Ashok Patel das Schweizer Ausbildungssystem kurzerhand nach Indien. «Heute schliessen jedes Jahr 20 Lernende erfolgreich ihre Ausbildung bei uns ab», erzählt Ashok Patel. Dabei lernen die Schüler mit Schweizer Büchern und aus der Schweiz werden eigens Prüfungsexperten eingeflogen, um die Abschlussprüfungen abzunehmen. «Beim Aufbau dieses Ausbildungssystems hat uns die Wirtschaftsförderung Schaffhausen stets unterstützt und wichtige Kontakte hergestellt», so Ashok Patel.

Blick in die Zukunft gerichtet
Die Transformation der Mavag AG zu einem Hightech-Unternehmen mit fortschrittlicher Fertigung sei sehr erfolgreich verlaufen, erklärt Hüsler. «Wir haben neue Märkte erschlossen und internationalen Wettbewerbern Marktanteile abgenommen», resümiert er. «Das Ergebnis ist, dass wir in Schaffhausen langsam an unsere Kapazitätsgrenzen stossen», freut sich Tarak Patel. 2018 planen wir Akquisitionen, die unsere Positionierung im globalen Markt weiter stärken – und gleichzeitig den Standort Schaffhausen ausbauen, betont Tarak Patel.
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