Linie 12 Mobility Lab
Weltweite Premiere für autonome Mobilität auf den Strassen Neuhausens – mit dem Projekt «Linie 12» konnte sich der Kanton Schaffhausen mithilfe der Unterstützung der Regional- und Standortentwicklung (RSE) als überregionales Kompetenzzentrum für die Mobilität der Zukunft positionieren.
Er ist klein, weiss-gelb und verkehrte zwischen Neuhausen Zentrum und dem Rheinfallbecken – die Rede ist vom selbstfahrenden Bus «Trapizio», welcher zwischen 2018 und 2019 für rund anderthalb Jahre im Pilotbetrieb Besucher und Einheimische transportierte. Der autonome Shuttlebus ist das Ergebnis des Pilotprojekts «Linie 12». Um das innovative Vorhaben zu lancieren, gründeten die Projektträger Amo Tech GmbH, Trapeze Switzerland GmbH und die Verkehrsbetriebe Schaffhausen VBSH den Verein Swiss Transit Lab. In gemeinschaftlicher Arbeit zwischen Industrie, Verkehrsbetrieben und der öffentlichen Hand sowie mit Unterstützung durch die RSE brachte der Verein ein selbstfahrendes Fahrzeug auf die Strassen. «Trapizio» erschloss dabei den Rheinfall praktisch mit dem Zentrum der Gemeinde Neuhausen.

«Es gibt europaweit ca. 40 Städte, die selbstfahrende Fahrzeuge testen. Jedoch ist keines dieser Projekte weiter, als wir es sind, die Linie 12 ist bisher das einzige Fahrzeug, das an das öffentliche Leitsystem angebunden ist.»
Peter Schneck, CEO von Trapeze Switzerland GmbH
Schaffhausen am Puls der Zeit
Weltweit wird automatisierte Mobilität getestet und erforscht - mit der «Linie 12» testet auch Schaffhausen die Zukunft der Fortbewegung. Im europäischen Vergleich hebt sich das Schaffhauser Pilotprojekt in einer Sache jedoch deutlich von den anderen ab: Die «Linie 12» verkehrte als erstes autonomes Fahrzeug im offiziellen städtischen Busnetz.
Das Swiss Transit Lab ist jedoch grösser als der «Trapizio». Es handelt sich um ein Kompetenznetzwerk für Firmen mit Interesse an der Mobilität der Zukunft. «Trapizio» selbst ist dabei so etwas wie ein «Reallabor». Partnerfirmen können ihre technologischen Anwendungen im laufenden Betrieb mit «Trapizio» testen und so wichtige Erkenntnisse für den Proof of Concept gewinnen.
Zwischen Akzeptanz und Skepsis
Mit dem Pilotprojekt sollte zudem mehr Akzeptanz in der Bevölkerung gegenüber Technologien im Nahverkehr erreicht werden. Um herauszufinden, wie die Schaffhauser Bevölkerung dem autonomen Bus gegenüber eingestellt ist, wurde das Projekt von der ETH Zürich wissenschaftlich begleitet. Mit einer Akzeptanzstudie erfasste und bewertete die ETH während der Durchführung die Bedenken und Wünsche der Bevölkerung. Bis zum Ende des Projekts unternahmen über 35'000 Fahrgäste eine Fahrt im «Trapizio». Die Rückmeldungen fielen überaus positiv aus. Die ETH hält fest: Während befragte Nutzer einem vollautomatisierten Strassenverkehr tendenziell kritisch gegenübersteht, geniessen Pilotversuche wie jener in Neuhausen eine hohe Akzeptanz.
Schaffhausen konnte dank des Pilotbetriebs von einem massiven technischen Wissensgewinn profitieren. Die gewonnenen Erkenntnisse brachten den Kanton einen Schritt näher an das Ziel, sich vom innovativen Anwendungsstandort zu einem Kompetenzzentrum für intelligente Mobilität zu entwickeln. Um die Erfahrungen, Möglichkeiten und Grenzen der autonomen Mobilität weiter zu vertiefen, schickte das Swiss Transit Lab nach der touristischen Anwendung von «Trapizio nun eine weitere Pilotlinie auf die Schaffhauser Strassen. Basierend auf den Erkenntnissen der «Linie 12» verkehrt mit der «STL Linie 13» derzeit ein weiterer autonomer Shuttlebus zwischen dem Bahnhof Nord und der Stahlgiesserei.
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