Gesundheitsnetz Klettgau-Nord nimmt Form an

December 12, 2025

Wie sichern wir die medizinische Versorgung im ländlichen Raum? Diese Frage beschäftigt die Gemeinde Beringen seit einiger Zeit – und sie hat gehandelt. Als Projektträgerin des RSE-Projekts «Gesundheitsnetz Klettgau-Nord» hat Beringen in den letzten zwei Jahren eine umfassende Machbarkeitsstudie durchgeführt, die kurz vor dem Abschluss steht. Ziel ist ein Gesundheitszentrum, das nicht nur die hausärztliche Versorgung stärkt, sondern auch neue Formen der Zusammenarbeit über die Gemeinde hinaus ermöglicht. Im Interview sprechen Gemeindepräsident Roger Paillard und Projektleiter Arie Späth über die wichtigsten Erkenntnisse der Studie und die Bedeutung des RSE-Projekts für die gesamte Region.

Was war der Auslöser des Projekts? Warum wurde die Gemeinde aktiv?

In den letzten Jahren zeigte sich immer deutlicher, dass unsere Gemeinde grossen Herausforderungen in der medizinischen Grundversorgung gegenübersteht. Besonders im hausärztlichen Bereich, aber auch in der Kinder- und Jugendmedizin oder bei psychiatrischen Angeboten gibt es Lücken. Gleichzeitig verändert sich die Demografie: Die Bevölkerung wird älter, chronische und komplexe Erkrankungen nehmen zu. Es war uns wichtig, nicht einfach abzuwarten, sondern aktiv zu werden und die Versorgungssicherheit für die Bevölkerung gezielt zu stärken, und zwar wohnortsnah, vernetzt und qualitativ hochwertig. Uns geht es nicht nur um mehr Hausärztinnen und Hausärzte, sondern um ein breit abgestütztes Versorgungsnetz und attraktive Arbeitsbedingungen für Fachkräfte.


Wie ist daraus ein RSE-Projekt entstanden?

Ausgehend von dieser Ausgangslage und der Vision eines Gesundheitszentrums Beringen gingen wir auf den Verein docSH zu. Gemeinsam organisierten wir eine Denkwerkstatt mit der Bevölkerung, interessierten Leistungserbringern und Vertretenden aus der Politik. Die Auswertung zeigte: Wir sind auf dem richtigen Weg, aber a) stehen wir als Beringen nicht allein vor der Herausforderung, sondern sollten weitere Gemeinden der Region einbeziehen, und b) braucht es neben einem physischen Zentrum ein regionales Gesundheitsnetz. Dank der guten Kontakte von docSH zur RSE-Geschäftsstelle konnte bald ein entsprechendes Projekt lanciert und dem Regierungsrat vorgelegt werden. Im Sommer 2024 startete unter der Leitungvon docSH die Erarbeitung der Machbarkeitsstudie «Gesundheitsnetz Klettgau Nord».


Warum eine Machbarkeitsstudie und mit welchem Ziel?

Ziel der Studie ist, einer künftigen Trägerschaft eine fundierte Entscheidungsbasis für die Realisierung zu schaffen. Dazu wurden vier Bereiche analysiert: die aktuelle und künftige Versorgungssituation, das gewünschte Leistungsangebot im Zentrum und im Netz, die Detailkonzeption inklusive bauliche Machbarkeit und Kostenschätzungen sowie Grundlagen für Trägerschaft und Finanzierung. Sowohl verschiedene Fachspezialisten wie auch die Bevölkerung, Leistungserbringer und Politik wurden aktiv eingebunden.

Das Projekt steht kurz vor dem Abschluss. Was sind die zentralen Erkenntnisse?

Die Studie zeigt einen deutlichen Bedarf für ein umfassendes Gesundheitszentrum in Beringen mit verschiedenen Leistungserbringern und einem übergeordneten Netzwerk. Der Bedarf besteht sowohl bei Leistungsempfängerinnen und -empfängern wie bei potenziellen Leistungserbringenden: Die Zahl der vorliegenden Absichtserklärungen für Flächen im Zentrum übertrifft bereits die verfügbaren Mietflächen. Daraus ergibt sich auch ein entsprechendes Zukunftspotenzial für eine campusartige Weiterentwicklung.


Was sind die nächsten Schritte?

Derzeit laufen die Abschlussarbeiten der Studie. Im Fokus steht eine reibungslose Überführung in die Realisierungsphase, insbesondere die Identifikation einer geeigneten Trägerschaft und erste Finanzierungszusagen. Eine Realisierungs-Roadmap wird

erstellt. Ziel ist, die Studie bis Ende Jahr im Grundsatz abzuschliessen, im ersten Quartal allen Beteiligten zu präsentieren und anschliessend an die neue Trägerschaft zu übergeben.

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